15 x 15 cm, Acryl auf Pizzakarton
Ich setzte mich zur Zeit sehr mit Stilleben in der Malerei auseinander, und ich habe in meinem Fundus einen Text des grossen französischen Schriftstellers und Philosophen Albert Camus (1913-1960) gefunden, der sich auch auf Stilleben bezieht und habe einen Textauszug für Euch eingestellt. Also wer mag: ……. “ Der Künstler wählt seinen Gegenstand und wird genausogut von ihm gewählt. In gewissem Sinn ist die Kunst eine Auflehnung gegen das Flüchtige und Unvollendete der Welt: Der Künstler will also nichts anderes, als der Wirklichkeit eine veränderte Gestalt geben, während er gleichzeitig gezwungen ist, diese Wirklichkeit beizubehalten, weil sie die Quelle seines Empfindens darstellt. In dieser Beziehung sind wir alle Realisten, und doch ist es keiner. Die Kunst ist weder die völlige Ablehnung noch die völlige Zustimmung zu dem , was ist. Sie ist gleichzeitig Ablehnung und Zustimmung, und darum kann sie nichts anderes sein als ein stets neues Hin- und Hergerissenwerden. Der Künstler befindet sich ständig in einer Zwickmühle: er ist unfähig, die Wirklichkeit zu leugnen, und doch stets dazu getrieben, sie in ihrem ewig unvollendeten Aspekt anzugreifen. Damit ein Stilleben entsteht, müssen Maler und ein Apfel sich auseinandersetzen und gegenseitig korrigieren. Und wenn auch die Formen nichts sind ohne das Licht der Welt, so tragen sie doch ihrerseits zu diesem Licht bei. Die Welt des Wirklichen , die durch ihre Pracht die Körper und die Statuen entstehen läßt, empfängt gleichzeitig von ihnen ein zweites Licht, das dem Licht des Himmels erst Dauer verleiht. Der grosse Stil findet sich so auf halbem Weg zwischen dem Künstler und seinem Gegenstand. …. Textauszug aus „Der Künstler und seine Zeit“ Vortrag vom 14, 12. 1957 Aula der Universität Uppsala. Quelle: Alber Camus „Der Abtrünnige“ KLeine Prosa rororo Jan.1996. Ich fand es sehr spannend zu lesen, was der grosse Camus über die Kunst und die Malerei geschrieben hat.
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