Davidinterpretation, 15 x 15 cm, Acryl auf Pizzakarton
In der Zeitschrift Kunst & Material März/April `10 habe ich einen interessanten Artikel über den Kunstwissenschaftler Prof. Dr. M. Bockemühl (1943 – 2009) von D. Hornemann v. Laer gelesen. Es ging um die Wahrnehmung von Kunst, um Sehen lernen. Sich der eigenen Wahrnehmung vorbehaltlos anzuvertrauen und auf alle vorgedachten Sicherheiten zu verzichten. Studenten sollten sich die berühmte Skulptur des David von Michelangelo, nicht die üblichen drei Minuten, sondern drei Stunden, ansehen. Sie sollten sich auf dass konzentrieren, was sich im Anschauen unmittelbar zeigt. Die Wahrnehmung, neben dem Denken, als Erkenntnisquelle nutzen lernen, ist das Anliegen von M. Bockemühl, so habe ich das jedenfalls verstanden. Er hat den Grundstein gelegt für eine Wahrnehmungswissenschaft. Das gefällt mir sehr, weil diese Vorgehensweise hilft, vorurteilsfreier die Dinge betrachten zu können. Einen ähnlichen Prozzess erlebe ich in der gegenständlichen Malerei. Man konzentriert sich auf dass, was man sieht, schaltet das Denken weitestgehend aus und befindet sich in einem vorurteilsfreiem, wunderbarem Zustand. Mehr über Michael Bockemühl auf Wikipedia.
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